Organspende: Tamara Schwab engagiert sich für Herzkranke

Tamara Schwab liegt das Thema Organspende am Herzen.
Foto © Deutsche Herzstiftung/Frau Fokus

Resilienztrainerin, Wirtschaftspsychologin, Autorin: Tamara Schwab ist enorm vielseitig und sprüht vor Energie. Dabei lebt die junge Frau seit 2021 mit einem Spenderherz: Nachdem sie zwei plötzliche Herztode überlebt hatte, drohte ihr Herz endgültig zu versagen. Die Organspende rettete ihr Leben.

Dass Tamara Schwab noch lebt, ist eigentlich ein Wunder. Ein angeborener Gendefekt ließ ihr Herz schon in jungen Jahren immer schwächer werden. Es kam zu schweren Herzrhythmusstörungen, die zweimal einen plötzlichen Herztod verursacht hätten – wäre sie nicht schnell gerettet worden. Nach unzähligen Krankenhausaufenthalten mit drei Defibrillator-Implantationen und mehreren Katheter-Ablationen zur Beseitigung der Herzrhythmusstörungen blieb schließlich als einziger Ausweg die Organspende. Heute fühlt sich Tamara Schwab mit dem Spenderherz stärker als je zuvor – und sagt sogar, die Überwindung dieser Schicksalsschläge habe sie zu einem glücklicheren Menschen gemacht.

Mut zum Leben trotz chronischer Krankheit

Tamara Schwab engagiert sich seit August 2024 auch als Botschafterin der Deutschen Herzstiftung. Ihre Motivation: Sie will herzkranken Menschen Mut für ein Leben mit der chronischen Krankheit machen. Und außerdem Betroffenen, die noch auf der Warteliste für ein Herz oder für ein anderes lebenswichtiges Organ stehen, zeigen, dass es sich selbst in dieser extremen und mental belastenden Krankheitsphase lohnt, nicht aufzugeben.

Dabei mitzuhelfen, möglichst viele Menschen für die Organspende und die Risikovorsorge von Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu gewinnen, ist Tamara Schwab eine Herzensangelegenheit. „Organspende heißt Leben retten“, begründet sie ihr Engagement für die Herzstiftung. Die Bereitschaft zur Organspende kann einfach in einem Organspendeausweis oder im zentral verwalteten Organspende-Register dokumentiert werden. „Die Wahrscheinlichkeit, selbst einmal ein Organ zu brauchen, ist doppelt so hoch, als dass man jemals eines spendet“, hebt Schwab hervor.

Herzstiftung wirbt für Widerspruchslösung

Die Deutsche Herzstiftung befürwortet die Einführung der Widerspruchslösung bei der Organspende. Sie sieht darin eine Chance, die Situation der Organspende in Deutschland nachhaltig zu verbessern. Die Widerspruchslösung bedeutet: Wer eine Organspende nicht ausdrücklich verweigert, steht als Spender oder Spenderin grundsätzlich zur Verfügung – wobei die Angehörigen ein Veto einlegen können.

„Es ist uns eine große Freude, Tamara Schwab als Botschafterin der Deutschen Herzstiftung zu gewinnen“, betont Prof. Dr. Thomas Voigtländer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Herzstiftung. „Denn sie kann uns durch ihre eigenen Erfahrungen mit ihrer komplexen Herzerkrankung mit für sie mehrfach lebensbedrohlichen Situationen unterstützen, die breite Öffentlichkeit für die Organspende zu sensibilisieren“, ergänzt der Kardiologe.

Die Wartelisten für eine Organtransplantation übertreffen die Anzahl der tatsächlich gespendeten Organe um ein Vielfaches. So wurden im Jahr 2023 insgesamt nur 2.877 Organe (Herz, Lunge, Niere, Leber, Pankreas) postmortal gespendet, während 8.716 Menschen auf den Wartelisten für dringend benötigte Organe standen.

Persönliche Entscheidung ins Organspende-Register eintragen

Alle Bürgerinnen und Bürger können ihre persönliche Entscheidung zur Organ- und Gewebespende auch im Organspende-Register festhalten. Das hat den Vorteil, dass die online hinterlegten Erklärungen für oder gegen eine Organspende nicht verloren gehen und im Fall der Fälle sofort abrufbar sind. Dies sichert die Umsetzung des eigenen Willens und entlastet die Angehörigen. Die abgegebene Erklärung kann jederzeit geändert oder gelöscht werden. Zudem ist sichergestellt, dass nur die dazu berechtigten Ärztinnen und Ärzte sowie Transplantationsbeauftragten eine Abfrage im Organspende-Register durchführen können.

Ein Eintrag im Organspende-Register ist über die Website organspende-register.de möglich. Zur Identifizierung werden die AusweisApp und ein Personalausweis mit eID-Funktion benötigt. Wie das funktioniert, erklärt die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) mit einer Schritt-für-Schritt-Anleitung. Sie erläutert,

  • wie Smartphone, Tablet oder PC vorbereitet werden müssen,
  • wann ein Kartenlesegerät benötigt wird,
  • wie die Identifikation mit der eID-Funktion genau abläuft,
  • welche Schritte beim Eintrag der Entscheidung nötig sind,
  • wie sich die Erklärung im Organspende-Register ändern oder löschen lässt.